Vor dem Hintergrund der sprachlichen und soziokulturellen Vielfalt der Schüler:innen erwachsen aus dem Aufbau der bildungssprachlichen Kompetenzen besondere Herausforderungen für die Sekundarstufe I. Die Entwicklung der sprachlichen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler ist Voraussetzung für ihre erfolgreiche Teilhabe am Unterricht.
In Bremen gibt es eine Vielzahl von Maßnahmen um das Erlernen der Bildungssprache zu fördern:
Die durchgängige Sprachbildung zielt darauf ab, Fachlernen und Sprachlernen so zu verbinden, dass Schüler:innen mit den fachlichen Inhalten zugleich auch die sprachlichen Mittel für deren Verständnis und Bearbeitung erwerben. Verständnis und Gebrauch der Bildungssprache muss daher von allen Schüler:innen in jedem Unterricht in allen Schulstufen erlernt und geübt werden.
Die additive (in einer zusätzlichen Lernzeit außerhalb des Unterrichts) und integrative Förderung (während des Unterrichts) berücksichtigen sowohl eine verzögerte sprachliche Entwicklung als auch eine im Aufbau befindliche Zweitsprachenkompetenz und setzen durch zusätzlichen Unterricht oder zusätzliche Sprachlernangebote gezielt bei den vorhandenen Kompetenzen der Kinder an. Zum Teil geschieht dies in Förderbändern während der Unterrichtszeit - u.a. Sprachförderbändern.
Die Qualifizierungsreihe für Sprachberater:innen ist inzwischen abgeschlossen. Das LIS bietet im Sinne eines fortlaufenden weiterqualifizierenden Portfolios auch in diesem Schuljahr wieder themenbezogene zentrale Fortbildungsreihen an.
Je nach Interessenslage findet sich im Fortbildungsprogramm ein breites Spektrum an Angeboten.
Fortbildungsreihe zum Thema "fachliche und sprachliche Bildung - Hand in Hand"
Seit dem Schuljahr 2018/19 bieten wir den Schulen eine mehrteilige Schulinterne Fortbildungsreihe zum Thema "fachliche und sprachliche Bildung - Hand in Hand" an. Die hierzu über die Kooperation mit dem Projekt "Sprachsensibles Unterrichten fördern" frei nutzbaren Plakate und Handreichungen können unter „Materialien“ auf der Projekt- Homepage heruntergeladen werden.
Deutsch als Zielsprache (DAZ) - Sprachförderung von Schüler:innen, die mehrsprachig aufwachsen
Referendar:innen haben während ihrer Ausbildung die Möglichkeit, eine Zusatzqualifikation im Fach Deutsch als Zweitsprache zu erlangen. Diese Möglichkeit steht auch Lehrerpersonen offen. Schwerpunktthemen sind Sprachstandsdiagnose, Sprach- und Leseförderung (auch im Fachunterricht), individuelle Förderempfehlungen und Entwicklung von Förderkonzepten, Sprachförderung und Sprachbildung im Regelunterricht sowie interkulturelle Bildung. Die Teilnahme an der Qualifizierung kann mit einem Zertifikat abschließen. Hierfür müssen 15 Sitzungen fortlaufend im Schuljahr zu jeweils 135 Minuten besucht werden.
Deutsch als Zweitsprache (DAZ) - In Vorklassen unterrichten
Wir bieten kontinuierliche Fortbildungen und Netzwerktreffen für Lehrpersonen an, die in Vorklassen unterrichten. Inhaltliche Schwerpunkte sind: Besondere Bedingungen des Unterrichts in den Vorklassen, Willkommenskultur entwickeln, DaZ im Alltag und Sozialraum, DaZ kompetenzorientiert unterrichten, kommunikationsorientierter Grammatikunterricht, Aufgabenkultur, DaZ als Vorbereitung für die Bildungssprache im Regelunterricht, Materialien im DaZ-Unterricht und die Vorbereitung auf das Deutsche Sprachdiplom.
Deutsches Sprachdiplom (DSD I)
Seit 2013/2014 haben zugewanderte Schüler:innen, die die Vorkurse besuchen, die Möglichkeit, das Deutsche Sprachdiplom (DSD I) zu erwerben, das den Schüler/innen Kompetenzen nach den Niveaustufen A2/B1 des GER (Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen für Sprachen) bescheinigt. Die erfolgreichen Prüfungen in den beiden vergangenen Jahren haben eindrucksvoll gezeigt, dass das DSD I ein wichtiger Ansporn für Schüler:innen sein kann.
Hier bietet das LIS in Zusammenarbeit mit der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen eine Fortbildungsreihe zur Einführung des Deutschen Sprachdiploms an. Die Teilnahme an den Fortbildungen ist Voraussetzung dafür, dass das DSD I abgenommen werden kann. Die Organisation des Prüfungsdurchgangs erfolgt über die Senatorin für Kinder und Bildung.
Die genauen Termine für alle Schwerpunkte entnehmen Sie bitte dem Fortbildungsprogramm.
In Regio AGs wird den jeweiligen Sprachberater:innen der Bremer Schulen ein moderierter Austausch ermöglicht. Themen sind u. a.:
Die Termine für die zumeist selbstorganisierten Regio AGs werden jeweils in den Regionen vereinbart.
Im Landesinstitut für Schule ist ein Sprachbildungsplakat für den Einsatz an den Schulen entworfen worden. Bremer Sprachberater.innen haben von der Abteilung Fortbildung ein Plakat für ihre Schule überreicht bekommen.
Informationen über die Willkommenskultur an Schulen und das "Kompetenzzentrum für Interkulturalität in der Schule" finden Sie oben rechts unter "Interkulturalität in der Schule".
Die Handreichung für die Sek I zum Sprachbildungskonzept finden Sie hier zum Download: Handreichung Sek I (pdf, 1.2 MB)