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Warum Talentlotsen werden?

Die Ausbildung zur Fachkraft für Potentialentfaltung und Begabungsförderung, kurz auch Talentlotsin / Talentlotse, ist eine zweijährige Zusatzausbildung. Sie besteht aus vier Pflichtmodulen, einem Wahlpflichtmodul und der Präsentation der erprobten Praxisbeispiele. Zusammen mit der Zertifizierung sind so sieben Veranstaltungen einzuplanen.

Zum Qualifikationsprozess gehörten auch

  • die Mitwirkung an den regelmäßig vierteljährlich stattfindenden qualifizierenden Netzwerktreffen aller Einrichtungen im Netzwerk durchgängige Begabungsförderung
  • die individuellen Arbeitstreffen
  • und die inhaltliche Arbeit in den jeweiligen regionalen Institutionsverbünden aus Kita, Grundschulen und weiterführender Schulen
  • die Mitarbeit bei der der institutionsinternen Umsetzung der begabungsfördernden Maßnahmen, deren Planung und Evaluation.

Was kommt da auf mich zu?

Übersicht über die 7 Module

Download des Zertifizierungswegs (jpg, 225.7 KB)

Übersicht über die Talentlotsenausbildung

Dazu findet im LIS ein mehrteiliger Qualifizierungszyklus mit einer abschließenden Zertifizierung statt. Die Module sind nicht zwingend aufeinander aufbauend, weshalb die Lotsen in den Zyklus je nach Verbundstart zu unterschiedlichen Zeitpunkten einsteigen.

Die folgenden Bilder zeigen die Arbeitsweise und -athmosphäre bei den Modulveranstaltungen

Modul I

Modul Termin Inhalt
Modul I: Leistung & Begabung
(3 Std.)
13. Januar 2025,
14:00 Uhr - 17:00 Uhr,
LIS
In diesem Modul legen wir die inhaltliche Grundlage für die Qualifizierung zur Talentlots:in: Wir schaffen ein gemeinsames Verständnis der von LemaS definierten Begrifflichkeiten (wie z.B. „Potenzial“, „Begabung“, „Leistung“). Auf dieser Grundlage erarbeiten wir zentrale Modelle der Begabungsforschung (z.B. Renzulli, Mönks), die den Weg zu einer inklusiven Begabungsförderung in Kita und Schule eröffnen. Darauf aufbauend erschließen wir das Aufgabenfeld der Talentlots:innen und beleuchten zentrale Gelingensfaktoren für die eigene potenzialentfaltende pädagogische Tätigkeit.
Ziele: Die Teilnehmenden
  • haben Kenntnisse zu den Begriffen „Begabung, Leistung, Potenzial“ und deren Unterscheidungskriterien
  • haben Kenntnisse über die Entwicklung der traditionellen (Hoch-) Begabtenförderung zur inklusiven potenzialorientierten Begabungsförderung
  • kennen wegweisende Modelle der Begabungsforschung
  • können auf der Grundlage des Modells zur Theorie der multiplen Intelligenzen (Howard Gardener) vielfältige potenzialentfaltende Elemente ihrer Arbeit in Kita und Schule identifizieren und einordnen
  • können auf Basis der erworbenen Kenntnisse ein Praxisbeispiel entwickeln, das dazu beiträgt, vielfältige Potenziale von Kindern und Jugendlichen zu entfalten

Die Präsentation zu einer Veranstaltung des Moduls I findet sich unter diesem Link (pdf, 3.7 MB)
Die Präsentation zur letzten Veranstaltung des Moduls I finden Sie unter diesem Link (pdf, 3.9 MB)

Modul II

Modul Termin Inhalt
Modul II: Durchgängige Begabungsförderung
(3 Std.)
12. August 2024 Im Mittelpunkt dieses Moduls stehen die Gelingensbedingungen und Kriterien für erfolgreiche Übergangsstrukturen, um Kindern und Jugendlichen eine möglichst durchgängige Bildungsbiografie zu gestalten. Durchlässige Strukturen sollen Kindern und Jugendlichen ermöglichen, ihren Potenzialen und Neigungen entsprechende Lernarrangements zu nutzen. Pädagogische Fachkräfte aus beiden Institutionen nehmen gemeinsam die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen in den Blick und nutzen ihre berufsspezifische Expertise, um eine bedarfs- und entwicklungsgerechte Bildungsbiografie zu ermöglichen.
Wir nehmen in diesem Modul Verbundstrukturen zwischen unterschiedlichen Bildungseinrichtungen in den Blick. Nach einem kurzen theoretischen Input gibt es Gelegenheit, Strukturen für die Arbeit im eigenen Verbund zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Dafür sind die Teilnehmenden eingeladen, Beispiele guter Praxis mitzubringen und vorzustellen (gerne auch mit Praxismaterial).
Ziel: Die Teilnehmenden
  • haben Kenntnisse über Gelingensfaktoren im Übergang
  • wissen um ihre gemeinsame Verantwortung für Kinder und Jugendliche im Übergang
  • haben Kenntnisse über Kooperationsstrukturen
  • knüpfen an Vorerfahrungen von Kindern und Jugendlichen an, um durchgängig passende potenzialentfaltende Lernarrangements anzubieten

Die Präsentation zu einer Veranstaltung des Moduls II findet sich unter diesem Link (pdf, 1.4 MB)

Modul III

Modul Termin Inhalt
Modul III: Personorientiert lehren & lernen
(3 Std.)
24. September 2024 Nicht erst seit Hattie wissen wir, dass die am Lernen beteiligten "Personen" und deren Beziehung zueinander für die Gestaltung von gelungenen Lernprozessen von grundlegender Bedeutung sind.
Der Beziehungsaufbau ist geprägt von individuellen Bedürfnissen, Werten und handlungsleitenden Überzeugungen der Lernenden und Lehrenden.
Eine personorientierte Begabungsförderung nimmt Kinder und Jugendliche in ihren Motiven und Zielen ernst und ermöglicht eine individualisierte Förderung, die an den vielfältigen Potenzialen anknüpft.
Inhaltlich steht der Aufbau gelungener Beziehungen im Vordergrund, der sich an den individuellen Stärken der Kinder orientiert.
Gezielte personorientierte Begabungsförderung erfolgt auf der Basis systematischer Beobachtung und Dokumentation, die sich an den individuellen Stärken der Kinder und Jugendlichen orientiert.
Die Teilnehmenden sind deshalb eingeladen, bewährte Beispiele aus ihrer beruflichen Praxis zur Gestaltung pädagogischer Diagnostik mitzubringen. Im Anschluss gibt es Gelegenheit, sich über ressourcenschonende Einsatzmöglichkeiten auszutauschen und sich von gelungener Praxis inspirieren zu lassen.
Ziele: Die Teilnehmenden
  • wissen um die Wichtigkeit der Personorientierung in Kita und Schule
  • kennen unterschiedliche Modelle der personorientierten Begabungsförderung
  • haben ein grundlegendes Verständnis von den unterschiedlichen Ebenen, die zur personorientierten Einrichtungsentwicklung beitragen
  • kennen die Grundzüge verschiedener Verfahren als Grundlage für eine personorientierte potenzialentfaltende Beratung

Die Präsentation zu einer Veranstaltung des Moduls III findet sich unter diesem Link (pdf, 4.4 MB)

Modul IV - Wahlpflichtmodul


ModulTerminInhalt
Modul IVa / Wahlpflicht
(8 Std.): Forschendes Lernen
17. Juni 2024,
09:00 - 17:00 Uhr
LIS
Das forschende Lernen in Verbindung mit „Philosophieren“ mit Kindern eröffnet Kindern und Jugendlichen vielfältige Möglichkeiten, sich ihren individuellen „großen Fragen“ anzunähern, Sinnzusammenhänge zu erkennen, Wissen zu konstruieren, auszubauen und zu präsentieren.
Zentrale Kenntnisse, Kinder und Jugendliche bei der forschenden, zielorientierten Auseinandersetzung mit individuellen Fragestellungen zu begleiten, werden praxisorientiert vermittelt und erprobt.
Ziele: Die Teilnehmenden
  • haben ihr Wissen zur Methode des Forschenden Lernens vertieft
  • kennen Methoden, das Forschende Lernen zu implementieren
  • wissen um die Einsatzmöglichkeiten unterschiedlicher Materialien im Kontext des Forschenden Lernens
  • können die neu erworbenen Kenntnisse einrichtungsspezifisch einsetzen

Referentin: Ruth Jacobi, Schulleiterin a.D.

- Teil 2 (Forschendes Lernen)18. Juni 2024
09:00 - 17:00 Uhr
LIS
Im zweiten Teil des Wahlpflichtmoduls Forschendes Lernen werden die im Teil 1 erworbenen Kenntnisse vertieft und in einem praxisorientierten Rahmen erprobt.

oder

ModulTerminInhalt
Modul IVb / Wahlpflicht
(3 Std.):
NEU: Potenzialentfaltung mit der Digitalen Drehtür
28. Mai 2024,
14:00 Uhr - 17:00 Uhr,
LIS
Im Rahmen der Veranstaltung lernen die Teilnehmer:innen die Angebotsstruktur der Digitalen Drehtür kennen, erkunden sie umfassend und erwerben Kenntnisse zu den theoretischen Hintergründen. Darüber hinaus werden gemeinsam Ansätze und Ideen erarbeitet, wie das potenzialentfaltende digitale Lernen mit der Digitalen Drehtür die begabungsförderliche Schulentwicklung fördern kann.
Die „Digitale Drehtür“ wurde in Bremen entwickelt und richtet sich bundesweit an Schüler:innen ab der 2. Klasse. Hier können die Kinder interessengeleitet und selbstreguliert in Live-Kursen mit Expert:innen gemeinsam zu einem Thema arbeiten oder sich in Selbstlernkursen mit vielfältigen Inhalten befassen, die ihren Neigungen entsprechen.

oder

ModulTerminInhalt
Modul IVc / Wahlpflicht
(3 Std.):
NEU: Achtsamkeitsbasierte Potenzialentfaltung
6. Juni 2024,
14:00 Uhr - 17:00 Uhr,
LIS
Adressat:innen: Teilnehmende aus Kitas und Grundschulen
Diese Veranstaltung richtet sich an Mitarbeitende aus Kitas und Grundschulen, die die positive Wirkung von Achtsamkeit als Grundlage für die potenzialentfaltende Entwicklung von Kindern nutzen und gezielt einsetzen möchten. Forschungsergebnisse belegen sehr deutlich den Nutzen der Arbeit mit Kindern in diesem Bereich. Hier sind besonders das verbesserte Körperbewusstsein, Emotionsregulation, Stressresilienz und die verbesserte Konzentrations- und Merkfähigkeit hervorzuheben. In dieser Veranstaltung erfahren Sie einige Hintergründe über das Potenzial von Achtsamkeitspraxis in Kita und Grundschule.
Weiterhin werden Sie einige Übungen praktisch ausprobieren, sich damit gemeinsam reflektierend im Hinblick auf die Anwendung in ihren Lern- oder Kindergruppen auseinandersetzen und Material zum Themenrahmen kennenlernen.
Nach einer gemeinsamen Einführung werden Sie speziell zu Ihrer Zielgruppe vertiefend arbeiten.
Ziele: die Teilnehmenden
  • haben ein Grundlegendes Verständnis von achtsamkeitsbasierter Potentialentfaltung
  • kennen unterschiedliche Achtsamkeitsübungen für den praktischen Einsatz in der Arbeit mit Kindern
  • haben ein erweitertes Repertoire an weiterführender Fachliteratur
  • haben eigene Erfahrungen zur Wirkweise von unterschiedlichen Achtsamkeitsübungen
  • haben sich reflektierend mit der Wirkweise unterschiedlicher Übungen auseinandergesetzt
  • sind in der Lage, Achtsamkeitsübungen in ihre Praxis zu integrieren

Modul V

Modul Termin Inhalt
Modul V: Wenn Begabung nicht zu Leistung führt... - Underachievement und Handlungssteuerung
(3 Std.)
30. Januar 2024,
14:00 - 17:00 Uhr,
LIS
Nicht immer gelingt es begabten Kindern und Jugendlichen, ihr vielfältiges Potenzial auch in entsprechende Leistung zu überführen. Die Ursachen für dieses Phänomen des Underachievement sind meist vielschichtig. Entsprechend bedarf es mehrdimensionaler Lösungsansätze, um Wege aus dieser für Kinder, Pädagog:innen und Familie belastenden Situation zu finden. Hier bietet die PSI-Theorie nach Julius Kuhl einen wichtigen Ansatz, um Underachievement zu erkennen und zu verstehen.
Anhand von Fallbeispielen und konkreten Empfehlungen für das Kita- und Unterrichtsgeschehen öffnen wir den Blick auf Handlungsoptionen im Umgang mit Underachievern. Die Teilnehmer*innen sollen befähigt werden, grundlegende Motive zu erkennen, gestaltend tätig zu werden und so die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die vielfältigen Potenziale junger Menschen sich entfalten können.

Die Präsentation zu einer Veranstaltung des Moduls V findet sich hier (pdf, 4.4 MB).

Modul VI

Modul Termin Inhalt
Modul VI: Präsentation gelungener Praxisbeispiele
(3 Std.)
23. April 2024, 14.00 Uhr - 17.00 Uhr, LIS Alle Einrichtungen im Netzwerk Begabungsförderung Bremen sind an vielen Stellen sehr erfolgreich, was die potenzialorientierte Förderung von Kindern und Jugendlichen betrifft. Diese Praxiserfahrungen sollen im Modul 6 präsentiert werden. Damit haben alle Teilnehmer:innen die Gelegenheit, sich von neuen Ideen inspirieren zu lassen. Die Präsentationen werden als Bestandteil der Qualifizierung zur Talentlots:in in einem feierlichen Rahmen gewürdigt (Modul 7). Termine für die Zertifizierungsfeier werden gesondert bekannt gegeben.
Referentin: Anja Krüger, Referatsleiterin für allgemeinbildende Schulen in der Abteilung Schulentwicklung - Fortbildung LIS Bremen

Ziele: Die Teilnehmenden
- haben ihre begabungsförderlichen Angebote an den individuellen Lernbedürfnissen der Kinder orientiert
- haben mit ihrem Praxisbeispiel dazu beigetragen, dass Kinder und Jugendliche ihre individuellen Potenziale in Leistung überführen können
- haben ihre Kenntnisse aus den Modulen der Qualifizierungsreihe zur Talentlots:in in ihre Praxisbeispiele integriert
- haben ihr begabungsförderliches Praxisbeispiel in Form einer digitalen Präsentation dokumentiert
- teilen ihre Praxiserfahrungen und ihr Wissen mit unterschiedlichen Beteiligten
- können ihre begabungsförderliche Arbeit reflektieren
- entwickeln ihre begabungsförderliche Tätigkeit anhand des Feedbacks unterschiedlicher Beteiligter weiter

Die Präsentation zur letzten Veranstaltung des Moduls VI findet sich unter diesem Link (pdf, 2.1 MB)

Modul VII

Modul Termin Inhalt
Modul VII: Zertifizierung
(3 Std.)
Feierlicher Abschluss der erfolgreichen Qualifizierung

Die Vorlage für die Präsentation findet sich unter folgendem Link (ppt, 288 KB)

Netzwerktreffen

Logo Vernetzungsstelle

Neben den regelmäßigen Treffen der Einrichtungen in ihren Verbünden finden regelmäßig große Netzwerktreffen für alle beteiligten Institutionen statt. Hier findet der Erfahrungsaustausch und Praxiseinblick unter allen Verbünden statt: auf der Ebene der Leitungen, der Ebene der Lotsen und weiterer Kolleg*innen der Einrichtungen.

Impressionen: