Seminarveranstaltungen
Es gibt sowohl regelmäßige bildungswissenschaftliche als auch fachdidaktische Seminarveranstaltungen. Die erziehungswissenschaftlichen Seminare finden in der Regel vormittags, die fachdidaktischen am Nachmittag statt. Die Seminarveranstaltungen werden von Fachleiter:innen oder von Ausbildungsbeauftragten in der Funktion von Fachleiter:innen durchgeführt.
Bildungswissenschaftliche Seminare (BW-Seminare)
In den bildungswissenschaftlichen Seminaren werden pädagogische, psychologische, soziologische, allgemeindidaktische, gesellschaftliche und schulrechtliche Fragestellungen behandelt. Ein wesentlicher Bestandteil ist die Beratung bei konkreten Unterrichtsvorhaben und bei Unterrichts- und Schulproblemen. Das bildungswissenschaftliche Seminar dient u. a. der Integration der Fächer und dem Austausch über die Fächer hinaus.
Alle Referendar:innen, die in den Bremischen Schuldienst eintreten, werden in Bildungswissenschaften ausgebildet. In jeder BW-Seminargruppe sind Referendar:innen mit unterschiedlichen Fächern vertreten, sodass der Austausch zwischen verschiedenen Fachperspektiven leicht möglich ist. In der Regel findet das Seminar einmal wöchentlich an einem Vormittag statt.
Folgende Kompetenzen sollen im BW-Seminar erworben bzw. weiterentwickelt werden:
Fachkompetenz
- unterrichtsrelevante Inhalte und Probleme fachwissenschaftlich und bildungswissenschaftlich erschließen und in erfolgreiches pädagogisches Handeln umsetzen
- bildungswissenschaftliche Grundlagen erweitern
- objektiv und subjektiv bedeutsame Lerninhalte auswählen und diese sach- und lernlogisch strukturieren
- Lernmaterialen auswählen, bereitstellen oder ggf. selbst herstellen
Methodenkompetenz
- das Lernen lehren als Prinzip der Unterrichtsgestaltung
- die Zusammenarbeit in Schülerteams fördern
- eine dem Lerninhalt und der Lerngruppe angemessene Methodenauswahl treffen
- vielfältige Methoden auf der Makro-/Mikroebene kennen und einsetzen können
- den Einsatz von Medien professionalisieren
Planungs- und Gestaltungskompetenz
- Lernvoraussetzungen diagnostizieren
- Inhalte nach fachlichen, gesellschaftlichen, entwicklungspsychologischen Kriterien auswählen
- Lerngegenstände sachadäquat und schüleradäquat gemäß den curricularen Vorgaben strukturieren
- Schüler:innen am Lernprozess beteiligen
- Lernprozesse individualisieren
- Lernergebnisse sichern und präsentieren
Diagnose- und Beurteilungskompetenz
- Entwicklungsstände ermitteln und entsprechende Maßnahmen ableiten
- den Fortschritt der Leistung mit unterschiedlichen Kriterien ermitteln und beurteilen können
- Leistungsbewertungen so vertreten, dass sie für Schüler:innen nachvollziehbar und einsehbar sind
- Kriterien für Lernentwicklungsberichte entwickeln und rückkoppeln
Innovationskompetenz
- aktiv am Gestaltungsprozess (Schulentwicklung) der Schule teilnehmen
- die erweiterten Entscheidungs- und Handlungsräume durch die zunehmende Autonomie der Schulen gestaltend nutzen
- an der Entwicklung, Evaluation und Durchsetzung eines Schulprogramms aktiv mitwirken
- Qualitätsverbesserung des Unterrichts im Schulteam mitgestalten
Soziale und gesellschaftliche Kompetenz
- die Eingebundenheit der Lehrenden und Lernenden in den gesellschaftlichen und historischen Kontext reflektieren
- die Zusammenarbeit in multiprofessionellen Teams pflegen
- benachteiligte sowie Schüler:innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf integrieren
- interkulturelle Gegebenheiten einbeziehen und Differenz wertschätzen
- professionellen Umgang mit kultureller und sozialer Heterogenität befördern
- Schüler:innen befähigen, Konflikte konstruktiv zu lösen
- Kooperation zwischen Geschlechtern fördern
- Störungen erkennen und angemessen auf sie reagieren
- Unterstützungsangebote anderer Institutionen kennen und in Anspruch nehmen
Kommunikative Kompetenz
- Kommunikationsstrukturen kennen und konstruktiv nutzen können
- verschiedene Formen der Gesprächsführung kennen und anwenden
Beratungskompetenz
- verschiedene Verfahren der Beratung kennen und anwenden können
Individualkompetenz
- Fähigkeit zur Empathie und kritischem Denken entwickeln
- das eigene Verhalten reflektieren
- Bereitschaft und Fähigkeit zu Veränderungen zeigen
- Leistungs- und Lernbereitschaft sowie Verantwortungsbereitschaft erkennen lassen
- Fähigkeit zu authentischem Handeln pflegen
- interpersonale Kompetenz weiterentwickeln
- sich mit den Bildungssystemen anderer Länder auseinandersetzen
Fachdidaktische Seminare (Fachsitzungen)
In den fachdidaktischen Seminaren werden fachdidaktische, fachwissenschaftliche und unterrichtspraktische Fragestellungen behandelt. Ein wesentlicher Arbeitsschwerpunkt liegt in der konkreten Unterrichtsplanung und Unterrichtsanalyse.
In jedem Ihrer beiden Fächer nehmen Sie an einem fachdidaktischen Seminar teil. Der Begriff Fach steht hier auch für die Lernbereiche der Grundschule und für die sonderpädagogischen und beruflichen Fachrichtungen.
Die Fachsitzungen finden 14-täglich nachmittags statt. Die Termine der Fachsitzungen erfahren Sie von Ihrer Hauptseminarleitung.