Die Geschlechterfrage (Genderfrage) spiegelt sich in allen Lebensbereichen wieder. Schule ist ein wichtiger Lebensbereich in dem Schüler:innen im gemeinsamen Schulalltag geschlechtstypische Rollen und Verhaltensweisen erfahren und ausbilden. Der Zugang zu Fächern, das Interesse an Lerninhalten, die Berufswahlentscheidungen sind auch heute noch vielfach durch geschlechtsspezifisches Rollenverhalten und geschlechtsspezifische Erwartungen gesteuert. Die PISA-Untersuchungen haben verdeutlicht, dass die Leistungen von Schüler:innen geschlechtsspezifisch variieren. Die Kategorie „Geschlecht“ (Gender) ist also ein wesentliches Merkmale von Heterogenität.
Der differenzierte Umgang mit Heterogenität in Lerngruppen und Klassen ist seit PISA eine wesentliche Forderung an Schule. Mädchen und Jungen brauchen daher eine genderorientierte Schule, um sich als Individuen mit all ihren Potentialen entfalten und entwickeln zu können. Dies erfordert von den Lehrkräften die eigene Geschlechterrolle, das eigene Bild von „männlich und weiblich“, die eigenen, (vor-)gelebten Geschlechtsrollenzuschreibungen zu reflektieren und zu überprüfen und ein Bewusstsein und Sensibilität für Geschlechterfragen im eigenen Handeln, in der Planung und Umsetzung schulischer Prozesse zu entwickeln.
Die Handreichung für die gendersensible Arbeit an Bremer Schulen "Eine Schule für Mädchen und Jungen" (pdf, 6.8 MB) (Bremen 2012. Hrsg: Die Senatorin für Bildung, Wissenschaft und Gesundheit, Bremen, und Landesinstitut für Schule Bremen) gibt viele hilfreiche Tipps und Beispiele für die genderorientierte pädagogische Arbeit an Bremer Schulen und im Unterricht. Besonders der jährliche Girls'Day - Boys'Day (immer am vierten Donnerstag im April) bietet die Möglichkeit, Gender-Themen mit den Schüler:innen auch geschlechtergetrennt zu bearbeiten.
Zum Thema Homosexualität wurden folgende Materialien vom Ressort Jugend und Soziales in Kooperation mit dem Landesinstitut für Schule entwickelt.