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Warum Talentlotsen werden?

Die Ausbildung zur Fachkraft für Potentialentfaltung und Begabungsförderung, kurz auch Talentlots:in, ist eine zweijährige Zusatzfortbildung. Sie besteht aus sechs Pflichtmodulen, einem Wahlpflichtmodul und der Zertifizierungsveranstaltung Es sind somit acht Veranstaltungen einzuplanen.

Zum Qualifikationsprozess gehört auch

  • die Mitwirkung an den qualifizierenden Netzwerktreffen aller Einrichtungen im Netzwerk durchgängige Begabungsförderung
  • die individuellen Arbeitstreffen
  • und die inhaltliche Arbeit in den jeweiligen regionalen Institutionsverbünden aus Kita, Grundschulen und weiterführender Schulen
  • die Mitarbeit bei der der institutionsinternen Umsetzung der begabungsfördernden Maßnahmen, deren Planung und Evaluation.
Übersicht über die Talentlotsenausbildung

Dazu findet im LIS ein mehrteiliger Qualifizierungszyklus mit einer abschließenden Zertifizierung statt. Die Module sind nicht zwingend aufeinander aufbauend, weshalb die Lotsen in den Zyklus je nach Verbundstart zu unterschiedlichen Zeitpunkten einsteigen.

Die folgenden Bilder zeigen die Arbeitsweise und -athmosphäre bei den Modulveranstaltungen

Modul 1

Modul Termin Inhalt
Modul 1: Leistung und Begabung
(3 Std.)
13. Januar 2025,
14:00 Uhr - 17:00 Uhr,
LIS
In diesem Modul legen wir die inhaltliche Grundlage für die Qualifizierung zur Talentlots:in: Wir schaffen ein gemeinsames Verständnis der von LemaS definierten Begrifflichkeiten (wie z.B. „Potenzial“, „Begabung“, „Leistung“). Auf dieser Grundlage erarbeiten wir zentrale Modelle der Begabungsforschung (z.B. Renzulli, Mönks), die den Weg zu einer inklusiven Begabungsförderung in Kita und Schule eröffnen. Darauf aufbauend erschließen wir das Aufgabenfeld der Talentlots:innen und beleuchten zentrale Gelingensfaktoren für die eigene potenzialentfaltende pädagogische Tätigkeit.

Ziele: Die Teilnehmenden...

  • haben Kenntnisse zu den Begriffen „Begabung, Leistung, Potenzial“ und deren Unterscheidungskriterien
  • haben Kenntnisse über die Entwicklung der traditionellen (Hoch-) Begabtenförderung zur inklusiven potenzialorientierten Begabungsförderung
  • kennen wegweisende Modelle der Begabungsforschung
  • können auf der Grundlage des Modells zur Theorie der multiplen Intelligenzen (Howard Gardener) vielfältige potenzialentfaltende Elemente ihrer Arbeit in Kita und Schule identifizieren und einordnen
  • können auf Basis der erworbenen Kenntnisse ein Praxisbeispiel entwickeln, das dazu beiträgt, vielfältige Potenziale von Kindern und Jugendlichen zu entfalten

Referent:innen: Andrea Wübbenhorst und Dr. Andre Stuber

Die Präsentation zu einer Veranstaltung des Moduls 1 findet sich unter diesem Link (pdf, 3.7 MB)
Die Präsentation zur letzten Veranstaltung des Moduls 1 finden Sie unter diesem Link (pdf, 3.9 MB)

Modul 2

Modul Termin Inhalt
Modul 2: Durchgängige Begabungsförderung
(3 Std.)
26. Februar 2025 Im Mittelpunkt dieses Moduls stehen die Gelingensbedingungen und Kriterien für erfolgreiche Übergangsstrukturen, um Kindern und Jugendlichen eine möglichst durchgängige Bildungsbiografie zu gestalten. Durchlässige Strukturen sollen Kindern und Jugendlichen ermöglichen, ihren Potenzialen und Neigungen entsprechende Lernarrangements zu nutzen. Pädagogische Fachkräfte aus beiden Institutionen nehmen gemeinsam die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen in den Blick und nutzen ihre berufsspezifische Expertise, um eine bedarfs- und entwicklungsgerechte Bildungsbiografie zu ermöglichen.
Wir nehmen in diesem Modul Verbundstrukturen zwischen unterschiedlichen Bildungseinrichtungen in den Blick. Nach einem kurzen theoretischen Input gibt es Gelegenheit, Strukturen für die Arbeit im eigenen Verbund zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Dafür sind die Teilnehmenden eingeladen, Beispiele guter Praxis mitzubringen und vorzustellen (gerne auch mit Praxismaterial).

Ziel: Die Teilnehmenden...

  • haben Kenntnisse über Gelingensfaktoren im Übergang
  • wissen um ihre gemeinsame Verantwortung für Kinder und Jugendliche im Übergang
  • haben Kenntnisse über Kooperationsstrukturen
  • knüpfen an Vorerfahrungen von Kindern und Jugendlichen an, um durchgängig passende potenzialentfaltende Lernarrangements anzubieten

Referent:innen: Andrea Wübbenhorst und Dr. Andre Stuber

Die Präsentation zu einer Veranstaltung des Moduls 2 findet sich unter diesem Link (pdf, 1.4 MB)

Modul 3

Modul Termin Inhalt
Modul 3: Personorientiert lehren & lernen
(3 Std.)
18. März 2025 Nicht erst seit Hattie wissen wir, dass die am Lernen beteiligten "Personen" und deren Beziehung zueinander für die Gestaltung von gelungenen Lernprozessen von grundlegender Bedeutung sind.
Der Beziehungsaufbau ist geprägt von individuellen Bedürfnissen, Werten und handlungsleitenden Überzeugungen der Lernenden und Lehrenden.
Eine personorientierte Begabungsförderung nimmt Kinder und Jugendliche in ihren Motiven und Zielen ernst und ermöglicht eine individualisierte Förderung, die an den vielfältigen Potenzialen anknüpft.
Inhaltlich steht der Aufbau gelungener Beziehungen im Vordergrund, der sich an den individuellen Stärken der Kinder orientiert.
Gezielte personorientierte Begabungsförderung erfolgt auf der Basis systematischer Beobachtung und Dokumentation, die sich an den individuellen Stärken der Kinder und Jugendlichen orientiert.
Die Teilnehmenden sind deshalb eingeladen, bewährte Beispiele aus ihrer beruflichen Praxis zur Gestaltung pädagogischer Diagnostik mitzubringen. Im Anschluss gibt es Gelegenheit, sich über ressourcenschonende Einsatzmöglichkeiten auszutauschen und sich von gelungener Praxis inspirieren zu lassen.

Ziele: Die Teilnehmenden...

  • wissen um die Wichtigkeit der Personorientierung in Kita und Schule
  • kennen unterschiedliche Modelle der personorientierten Begabungsförderung
  • haben ein grundlegendes Verständnis von den unterschiedlichen Ebenen, die zur personorientierten Einrichtungsentwicklung beitragen
  • kennen die Grundzüge verschiedener Verfahren als Grundlage für eine personorientierte potenzialentfaltende Beratung

Referent:innen: Andrea Wübbenhorst und Dr. Andre Stuber

Die Präsentation zu einer Veranstaltung des Moduls 3 findet sich unter diesem Link (pdf, 4.4 MB)

Modul 4

Modul Termin Inhalt
Modul 4: Forschendes Lernen für Kita und Grundschule
Teil I: Grundlagen
(8 Std.)
23. Juni 2025,
09:00 - 17:00 Uhr
LIS
Das forschende Lernen in Verbindung mit „Philosophieren“ mit Kindern eröffnet Kindern und Jugendlichen vielfältige Möglichkeiten, sich ihren individuellen „großen Fragen“ anzunähern, Sinnzusammenhänge zu erkennen, Wissen zu konstruieren, auszubauen und zu präsentieren. Zentrale Kenntnisse, Kinder und Jugendliche bei der forschenden, zielorientierten Auseinandersetzung mit individuellen Fragestellungen zu begleiten, werden praxisorientiert vermittelt und erprobt.
Teil II: Praxis
(8 Std.)
24. Juni 2025
09:00 - 17:00 Uhr
LIS
Im zweiten Teil des Moduls Forschendes Lernen werden die im Teil 1 erworbenen Kenntnisse vertieft und in einem praxisorientierten Rahmen erprobt.

Ziele: Die Teilnehmenden...

  • haben ihr Wissen zur Methode des Forschenden Lernens vertieft
  • kennen Methoden, das Forschende Lernen zu implementieren
  • wissen um die Einsatzmöglichkeiten unterschiedlicher Materialien im Kontext des Forschenden Lernens
  • können die neu erworbenen Kenntnisse einrichtungsspezifisch einsetzen

Referentin: Ruth Jacobi, Schulleiterin a.D.

Modul 5

Modul Termin Inhalt
Modul 5: Wenn Begabung nicht zu Leistung führt... - Underachievement und Handlungssteuerung
(3 Std.)
10. Februar 2025,
14:00 - 17:00 Uhr,
LIS
Nicht immer gelingt es begabten Kindern und Jugendlichen, ihr vielfältiges Potenzial auch in entsprechende Leistung zu überführen. Die Ursachen für dieses Phänomen des Underachievement sind meist vielschichtig. Entsprechend bedarf es mehrdimensionaler Lösungsansätze, um Wege aus dieser für Kinder, Pädagog:innen und Familie belastenden Situation zu finden. Hier bietet die PSI-Theorie nach Julius Kuhl einen wichtigen Ansatz, um Underachievement zu erkennen und zu verstehen.
Anhand von Fallbeispielen und konkreten Empfehlungen für das Kita- und Unterrichtsgeschehen öffnen wir den Blick auf Handlungsoptionen im Umgang mit Underachievern. Die Teilnehmer*innen sollen befähigt werden, grundlegende Motive zu erkennen, gestaltend tätig zu werden und so die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die vielfältigen Potenziale junger Menschen sich entfalten können.

Referentin: Michaela Rastede

Die Präsentation zu einer Veranstaltung des Moduls 5 findet sich hier (pdf, 4.4 MB).

Modul 6

Modul Termin Inhalt
Modul 6: Präsentation gelungener Praxisbeispiele
(3 Std.)
23. April 2025, 14.00 Uhr - 17.00 Uhr, LIS Alle Einrichtungen im Netzwerk Begabungsförderung Bremen sind an vielen Stellen sehr erfolgreich, was die potenzialorientierte Förderung von Kindern und Jugendlichen betrifft. Diese Praxiserfahrungen sollen im Modul 6 präsentiert werden. Damit haben alle Teilnehmer:innen die Gelegenheit, sich von neuen Ideen inspirieren zu lassen. Die Präsentationen werden als Bestandteil der Qualifizierung zur Talentlots:in in einem feierlichen Rahmen gewürdigt (Modul 7). Termine für die Zertifizierungsfeier werden gesondert bekannt gegeben.

Ziele: Die Teilnehmenden

  • haben ihre begabungsförderlichen Angebote an den individuellen Lernbedürfnissen der Kinder orientiert
  • haben mit ihrem Praxisbeispiel dazu beigetragen, dass Kinder und Jugendliche ihre individuellen Potenziale in Leistung überführen können
  • haben ihre Kenntnisse aus den Modulen der Qualifizierungsreihe zur Talentlots:in in ihre Praxisbeispiele integriert
  • haben ihr begabungsförderliches Praxisbeispiel in Form einer digitalen Präsentation dokumentiert
  • teilen ihre Praxiserfahrungen und ihr Wissen mit unterschiedlichen Beteiligten
  • können ihre begabungsförderliche Arbeit reflektieren
  • entwickeln ihre begabungsförderliche Tätigkeit anhand des Feedbacks unterschiedlicher Beteiligter weiter

Zur Vorbereitung auf dieses Modul wird ein Vorbereitungskurs angeboten:

Modul Termin Inhalt
Vorbereitung auf Modul 6:
Qualifizierung zur Talentlots:in, Vorbereitung auf Modul 6 'Präsentation gelungener Praxisbeispiele' als Abschluss der Qualifizierungsreihe
(3 Std.)
22. Januar 2025, 14.00 Uhr - 17.00 Uhr, LIS Diese Veranstaltung ist als Ergänzung und Vorbereitung des Abschlussmoduls 6 ("Präsentation gelungener Praxis") konzipiert. Es werden formale Anforderungen geklärt und anhand von Beispielen alter Präsentationen erläutert. Die Teilnehmenden haben Gelegenheit zur Bearbeitung und Klärung individueller Fragestellungen rund um das Thema "Abschlusspräsentation": Außerdem werden die Kurz-Vorstellungen im Rahmen der Zertifizierungsfeiern erläutert.

Referent:innen: Andrea Wübbenhorst und Dr. Andre Stuber
Die Präsentation zur letzten Veranstaltung des Moduls 6 findet sich unter diesem Link (pdf, 2.1 MB)

Modul 7

Modul Termin Inhalt
Modul 7: Zertifizierung
(3 Std.)
Feierlicher Abschluss der erfolgreichen Qualifizierung

Die Vorlage für die Präsentation findet sich unter folgendem Link (ppt, 288 KB)

Modul A

Modul Termin Inhalt
Modul A: Begabungsförderung als Motor der Schulentwicklung
(3 Std.)
Die Veranstaltung richtet sich an Personen, die Aufgaben der Entwicklungsarbeit in Schulen übernehmen. Hier stellen die themen- und anlassbezogenen Impulskarten der LemaS-Toolbox eine wertvolle Unterstützung dar: Die Karten können dabei helfen, im Kollegium miteinander zu einer konkreten Fragestellung in einen zielgerichteten Austausch zu treten. Sie können bei der Planung und Strukturierung von Entwicklungsvorhaben von Nutzen sein, denn sie können praxisnah in Bezug auf eine spezielle Fragestellung ausgewählt und entsprechend angepasst werden. Die Impulskarten liefern konkrete Aufgabenstellungen, die Sie gemeinsam im schulischen Alltag bearbeiten können. Kurzum: Die LemaS-Toolbox kann dabei unterstützen, Ihre Schule nachhaltig begabungs- und leistungsfördernd zu gestalten. Schulform oder -stufe spielen dabei keine Rolle.

Ziele: Die Teilnehmenden...

  • erwerben Kenntnisse zum Ziel, Inhalt und Aufbau der LemaS-Toolbox
  • erproben ausgewählte Aufgabenstellungen auf einzelnen Impulskarten
  • können entlang eigener Fragestellungen geeignete Aufgabenstellungen auf den Impulskarten auswählen
  • erwerben Kenntnisse, wie die Tool-Box im Rahmen einer begabungs- und leistungsfördernden Schulentwicklung gezielt in der eigenen Einrichtung eingesetzt werden kann

Referent:innen: Andrea Wübbenhorst und Jörn Winkler

Modul B

ModulTerminInhalt
Modul B: Potenzialentfaltung mit der Digitalen Drehtür
(3 Std.)
Im Rahmen der Veranstaltung lernen die Teilnehmer:innen die Angebotsstruktur der Digitalen Drehtür kennen, erkunden sie umfassend und erwerben Kenntnisse zu den theoretischen Hintergründen. Darüber hinaus werden gemeinsam Ansätze und Ideen erarbeitet, wie das potenzialentfaltende digitale Lernen mit der Digitalen Drehtür die begabungsförderliche Schulentwicklung fördern kann.
Die „Digitale Drehtür“ wurde in Bremen entwickelt und richtet sich bundesweit an Schüler:innen ab der 2. Klasse. Hier können die Kinder interessengeleitet und selbstreguliert in Live-Kursen mit Expert:innen gemeinsam zu einem Thema arbeiten oder sich in Selbstlernkursen mit vielfältigen Inhalten befassen, die ihren Neigungen entsprechen.

Referent:innen: Andrea Wübbenhorst

Modul C

ModulTerminInhalt
Modul C: Achtsamkeitsbasierte Potenzialentfaltung
(3 Std.)
Diese Veranstaltung richtet sich an Mitarbeitende aus Kitas und Grundschulen, die die positive Wirkung von Achtsamkeit als Grundlage für die potenzialentfaltende Entwicklung von Kindern nutzen und gezielt einsetzen möchten. Forschungsergebnisse belegen sehr deutlich den Nutzen der Arbeit mit Kindern in diesem Bereich. Hier sind besonders das verbesserte Körperbewusstsein, Emotionsregulation, Stressresilienz und die verbesserte Konzentrations- und Merkfähigkeit hervorzuheben. In dieser Veranstaltung erfahren Sie einige Hintergründe über das Potenzial von Achtsamkeitspraxis in Kita und Grundschule. Weiterhin werden Sie einige Übungen praktisch ausprobieren, sich damit gemeinsam reflektierend im Hinblick auf die Anwendung in ihren Lern- oder Kindergruppen auseinandersetzen und Material zum Themenrahmen kennenlernen.
Nach einer gemeinsamen Einführung werden Sie speziell zu Ihrer Zielgruppe vertiefend arbeiten.

Ziele: die Teilnehmenden

  • haben ein Grundlegendes Verständnis von achtsamkeitsbasierter Potentialentfaltung
  • kennen unterschiedliche Achtsamkeitsübungen für den praktischen Einsatz in der Arbeit mit Kindern
  • haben ein erweitertes Repertoire an weiterführender Fachliteratur
  • haben eigene Erfahrungen zur Wirkweise von unterschiedlichen Achtsamkeitsübungen
  • haben sich reflektierend mit der Wirkweise unterschiedlicher Übungen auseinandergesetzt
  • sind in der Lage, Achtsamkeitsübungen in ihre Praxis zu integrieren

Referent:innen: N.N.

Netzwerktreffen

Logo Vernetzungsstelle

Neben den regelmäßigen Treffen der Einrichtungen in ihren Verbünden finden regelmäßig große Netzwerktreffen für alle beteiligten Institutionen statt. Hier findet der Erfahrungsaustausch und Praxiseinblick unter allen Verbünden statt: auf der Ebene der Leitungen, der Ebene der Lotsen und weiterer Kolleg*innen der Einrichtungen.

Impressionen: