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Bildungswissenschaft

Organisation

Alle Referendar:innen, die in den Bremischen Schuldienst eintreten, werden in Bildungswissenschaften ausgebildet. In jeder BW - Seminargruppe sind Referendar:innen mit unterschiedlichen Fächern vertreten, so dass der Austausch zwischen verschiedenen Fachperspektiven leicht möglich ist. In der Regel findet das Seminar einmal wöchentlich an einem Vormittag statt.

Die Auswahl der Themen erfolgt in gemeinsamer Planung auf der Basis folgender grundlegender Bausteine eines BW -Curriculums:

  • Kindheit, Jugend und Gesellschaft
  • Schule als Institution
  • Auswahl und Begründung von Unterrichtsinhalten
  • Unterrichtskonzepte und Organisation von Lernprozessen
  • Einheit von Inhalt und Form
  • Transparenz
  • Konfrontation mit anderen Sichtweisen
  • Methodenvielfalt
  • Gemeinsame Planung und Zielklärung
  • Beratende Begleitung während der Ausbildung und der Prüfung
  • Ausbildung zu handlungskompetenten Lehrkräften
  • Erweiterung der Fähigkeiten zum rationalen, reflexiven, autonomen und kommunikativen Handeln
  • Verbindlichkeit und Verlässlichkeit
  • Lebenslanges Lernen

Kompetenzerwerb "Lehrkräfte sind Fachleute für das Lernen, ihre Kernaufgabe ist die gezielte und nach wissenschaftlichen Erkenntnissen gestaltete Planung, Organisation und Reflexion von Lehr- und Lernprozessen sowie ihre individuelle Bewertung und systematische Evaluation."

(Gemeinsame Erklärung des Präsidenten der Kultusministerkonferenz und der Vorsitzenden der Bildungs- und Lehrergewerkschaften sowie ihrer Spitzenorganisationen, DGB und DBB, "Aufgaben von Lehrerinnen und Lehrern heute- Fachleute für das Lernen", Bremen, 5. Oktober 2000)

Dieses professionelle Handeln wird in der 2. Phase vertieft und durch Unterrichtspraxis, das bildungswissenschaftliche Seminar und Beratung wesentlich erweitert. Lebenslanges Lernen wird im Lehrer:innenberuf unverzichtbar. Zu der Entwicklung der inneren Haltung, sich auf einen ständigen Qualifizierungsprozess einzustellen, muss das bildungswissenschaftliche Fachseminar in der zweiten Ausbildungsphase einen wesentlichen Beitrag leisten. Unter diesem Aspekt ist die folgende Aufschlüsselung zu lesen.

  • Unterrichtsrelevante Inhalte und Probleme fachwissenschaftlich und bildungswissenschaftlich erschließen und in erfolgreiches pädagogisches Handeln umsetzen
  • Bildungswissenschaftliche Grundlagen erweitern
  • Objektiv und subjektiv bedeutsame Lerninhalte auswählen sowie sach- und lernlogisch strukturieren
  • Lernmaterialen auswählen, bereitstellen oder ggf. selbst herstellen
  • Das Lernen lehren als Prinzip der Unterrichtsgestaltung
  • Eine dem Lerninhalt und der Lerngruppe angemessene Methodenauswahl treffen
  • Vielfältige Methoden auf der makro/mikro-Ebene kennen und einsetzen können
  • Kenntnis und professioneller Einsatz von Medien
  • Lernvoraussetzungen diagnostizieren
  • Inhalte nach fachlichen, gesellschaftlichen, entwicklungspsychologischen Kriterien auswählen
  • Lerngegenstände sachadäquat und schüleradäquat gemäß den curricularen Vorgaben strukturieren
  • Schüler:innen am Lernprozess beteiligen
  • Lernprozesse individualisieren
  • Lernergebnisse sichern und präsentieren
  • Entwicklungsstände ermitteln und entsprechende Maßnahmen ableiten
  • den Fortschritt der Leistung mit unterschiedlichen Kriterien ermitteln und beurteilen können
  • Leistungsbewertungen so vertreten, dass sie für Lernende nachvollziehbar und einsehbar sind
  • Kriterien für Lernentwicklungsberichte entwickeln und rückkoppeln
  • Aktiv am Gestaltungsprozess (Schulentwicklung) der Schule teilnehmen
  • Die erweiterten Entscheidungs- und Handlungsräume durch die zunehmende Autonomie der Schulen gestaltend nutzen
  • An der Entwicklung, Evaluation und Durchsetzung eines Schulprogramms aktiv mitwirken
  • Qualitätsverbesserung des Unterrichts im Schulteam mitgestalten
  • Die Eingebundenheit der Lehrenden und Lernenden in den gesellschaftlichen und historischen Kontext reflektieren
  • Benachteiligte und behinderte Lernende integrieren
  • Interkulturelle Gegebenheiten einbeziehen und Differenz wertschätzen
  • Umgang mit kultureller und sozialer Heterogenität
  • Lernende befähigen, Konflikte konstruktiv zu lösen
  • Kooperation zwischen Geschlechtern fördern
  • Störungen erkennen und angemessen auf sie reagieren
  • Unterstützungsangebote anderer Institutionen kennen und in Anspruch nehmen
  • Kommunikationsstrukturen kennen und konstruktiv nutzen können
  • Verschiedene Formen der Gesprächsführung kennen und anwenden
  • Verschiedene Verfahren der Beratung kennen und anwenden können
  • Fähigkeit zur Empathie
  • Fähigkeit zu kritischem Denken
  • Reflexion des eigenen Verhaltens
  • Bereitschaft und Fähigkeit zu Veränderungen
  • Leistungs- und Lernbereitschaft sowie Verantwortungsbereitschaft
  • Fähigkeit zu authentischem Handeln
  • Weiterentwicklung interpersonaler Kompetenz
  • Auseinandersetzung mit Bildungssystemen anderer Länder und eigener Mehrsprachigkeit
  • Weiterentwicklung, Umsetzung und Evaluation des bildungswissenschaftlichen Ausbildungscurriculums
  • Entwicklung eines Fortbildungskonzepts für Bildungswissenschaften
  • Planung und Durchführung von Fortbildungsveranstaltungen bzw. Fachtagen
  • Zusammenarbeit mit der Abteilung Schulentwicklung und Fortbildung, der Abteilung Qualitätssicherung und Innovationsförderung sowie dem SKB-Referat "Medien und Bildung in der digitalen Welt".